Anforderungen
Wenn man den Begriff Abwasserbewirtschaftung hört, hat man gleich eine Vorstellung wie dieser Arbeitsplatz aussehen könnte. Diese Vorstellung ist jedoch meist eine andere, als das, was wirklich hinter der Ausbildung zum Umwelttechnologen für Abwasserbewirtschaftung (m/w/d) steckt. Denn der Beruf ist durch steigende Anforderungen an den Umweltschutz sehr zukunftsorientiert und vielseitig. Ihre Aufgabe besteht darin, Abwasser- und Klärschlammbehandlungen in Kläranlagen zu verstehen und durchzuführen, Abwassersysteme wie das Kanalnetz zu kontrollieren und die auftretenden Probleme zu beseitigen.
Wenn Sie sich für Natuwissenschaft und Technik interessieren, Ihnen die Zukunft der Umwelt wichtig ist und Schulfächer wie Mathematik, Chemie, Biologie und Physik schon immer Ihre Lieblingsfächer waren, ist die Ausbildung zum Umwelttechnologen für Abwasserbewirtschaftung (m/w/d) die perfekte Wahl.
Dauer der Ausbildung
3 Jahre (Verkürzung auf 2,5 bis 2 Jahre möglich)
Vergütung
1. Jahr: 1.218,26 Euro
2. Jahr: 1.268,20 Euro
3. Jahr: 1.314,02 Euro
Betriebliche Ausbildung
Die Ausbildung unterteilt sich in Theoriephasen und Praxisphasen. Die praktische Ausbildung erfolgt auf der Kläranlage Vogelholz der Stadtbetriebe Schwäbisch Hall, Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung. Als Umwelttechnologe für Abwasserbewirtschaftung (m/w/d) ist Ihr Arbeitsplatz nicht nur innerhalb, sondern auch unter freiem Himmel und durch viel Eigeninitiative geprägt. Sie tragen eine große Verantwortung für Ihre Mitmenschen und die Umwelt, indem Sie Abwässer richtig behandeln und die einschlägigen Vorschriften einhalten. Hierfür entnehmen Sie Proben aus der Vorklärung, dem Zulauf, der Denitrifikation sowie der Nitrifikation, analysieren diese auf die Einhaltung der Grenzwerte im Labor und überprüfen weiterhin einmal wöchentlich die Werte von Misch- und Faulschlamm. Auch Technik-Begeisterte kommen in dieser Ausbildung voll auf ihre Kosten, denn Kläranlagen sind komplexe technische Einrichtungen, die nur mit Ihrer Hilfe am Laufen gehalten werden können: Sei es bei der Reparatur von Pumpen oder auch die tägliche Inbetriebnahme von Geräten wie dem Turbodrain, der den Klärschlamm entwässert. Ihr technisches Geschick ist überall gefragt!
Andere Naturwissenschaften, wie Chemie und Biologie, spielen eine ebenso große Rolle auf der Anlage wie viele Bereiche der Elektrotechnik. Doch auch automatisierte Abläufe kommen nicht ohne einen Abwassertechniker aus: Regelmäßige Kontrollgänge gehören ebenso zu den Aufgaben wie die Pflege der Anlage selbst. Bei Unregelmäßigkeiten, wie zum Beispiel einer starken Veränderung der ankommenden Abwässer, leiteten Sie entsprechende Maßnahmen ein um die gegebenen Werte einzuhalten. Dabei teilen Sie die Arbeit selbstständig ein, arbeiten sorgfältig und gewissenhaft. Ihre Arbeit erlaubt es Ihnen spannende Einblicke in sämtliche Teilbereiche verschiedener Naturwissenschaften und bietet die tolle Möglichkeit, Theorie und Praxis perfekt zu vereinen. Auch der Kontakt zu anderen Auszubildenden kommt hier nicht zu kurz. Bei den zahlreichen Veranstaltungen nehmen Sie mit all den Azubis aktiv am Geschehen der Stadtverwaltung teil.
Schulische Ausbildung
Der Blockunterricht findet drei mal jährlich für ca. drei bis fünf Wochen an der Kerschensteiner Schule in Stuttgart – Feuerbach statt, dort besteht die Möglichkeit der Unterkunft in einem Wohnheim. In der Berufsschule werden folgende Fächer unterrichtet:
Mathematik, Elektrotechnik, Biologie, Chemie, Deutsch, Religion, Wirtschaftskunde und Gemeinschaftskunde sowie Unterricht in der Werkstatt und im Labor. Im zweiten Lehrjahr findet eine Zwischenprüfung statt, im dritten Lehrjahr die Abschlussprüfung. Es wird in Theorie und Praxis geprüft. Neben der Ausbildung werden zudem verschiedene Lehrgänge am Elektro Technologie Zentrum in Stuttgart besucht.
Nach der Ausbildung
Nach der Ausbildung können Sie in jeder kommunalen Kläranlage arbeiten. Es besteht die Möglichkeit die Meister- oder Technikerprüfung abzulegen und Sie können selbstständig eine Kläranlage leiten. Ihr erhaltenes Wissen können Sie auch in zahlreichen Studiengängen wie Umwelttechnik, Biotechnologie oder Hydrologie vertiefen.